Einleitung
Nach zwei Jahren der Unsicherheit zeigt der deutsche Immobilienmarkt 2024 ein klares Bild der Stabilisierung. Die Angebotspreise für Wohneigentum steigen wieder, getragen von einer Rekordnachfrage und verbesserten Finanzierungsbedingungen. Doch was bedeutet das für Investoren und Immobilienprofis? Ein Überblick über die wichtigsten Entwicklungen und Prognosen.
Marktanalyse: Preisanstieg nach zwei Krisenjahren
Nach dem Zinsanstieg 2022 und den darauf folgenden Preiskorrekturen 2023 zeigt der Markt 2024 wieder positive Tendenzen. Die Angebotspreise für Wohnungen stiegen um 2,8 Prozent, während Einfamilienhäuser ein Plus von 3,1 Prozent verzeichneten. In 12 der 15 größten Städte Deutschlands wurden steigende Preise für Bestandswohnungen registriert – ein klares Signal für die anhaltend hohe Nachfrage.
Besonders in urbanen Zentren wie München (+6,5 Prozent), Hamburg (+4,2 Prozent) und Frankfurt (+5,9 Prozent) setzte sich der Trend fort. Selbst Berlin, wo die Preise im Jahresvergleich stabil blieben (-0,1 Prozent), zeigt im letzten Quartal 2024 mit einem Plus von 0,8 Prozent Anzeichen für eine Belebung.
Rekordnachfrage trotz gestiegener Finanzierungskosten
Laut dem WohnBarometer von ImmoScout24 erreichte die Kaufnachfrage 2024 neue Höchststände, die sogar das Niveau der Niedrigzinsphasen von 2020 und 2021 übertrafen.
- Kaufnachfrage in Städten: +14 Prozent im Vergleich zum bisherigen Höchstwert von 2020.
- Kaufnachfrage in Metropolen: +21 Prozent gegenüber 2021.
- Nachfrage im ländlichen Raum: +20 Prozent im Jahresvergleich.
Der steigende Wunsch nach Wohneigentum lässt sich durch den anhaltenden Mangel an Neubauprojekten und steigende Mieten erklären. Gleichzeitig wird von Experten wie Dr. Gesa Crockford (ImmoScout24) gefordert, dass die Politik gezielte Anreize für Erstkäufer schaffen sollte.
Regionale Unterschiede: Wo die Preise besonders steigen
Während die bundesweite Preisentwicklung für Bestandswohnungen mit einem Quartalsminus von -0,7 Prozent nahezu stabil blieb, zeigen die Metropolen und Großstädte einen klaren Aufwärtstrend. Hier eine Übersicht der stärksten Preisanstiege:
- Hamburg: +1,8 Prozent im vierten Quartal, +3,3 Prozent im Jahresvergleich.
- Stuttgart: +1,1 Prozent im vierten Quartal, +4,2 Prozent im Jahresvergleich.
- Leipzig: +1,1 Prozent im vierten Quartal, +1,7 Prozent im Jahresvergleich.
Für Neubauwohnungen zeigt sich ein ähnliches Bild. Köln (+1,9 Prozent), Hamburg (+1,8 Prozent) und Stuttgart (+1,5 Prozent) verzeichneten die höchsten Quartalszuwächse.
Ausblick 2025: Stabilität und moderates Wachstum
Die Rahmenbedingungen für 2025 deuten auf eine Fortsetzung des moderaten Preiswachstums hin:
- Sinkende Bauzinsen: Erwartet wird ein Rückgang auf 3,0 bis 3,5 Prozent für 10-jährige Darlehen.
- Neubau-Mangel: Eine niedrige Neubautätigkeit wird die Nachfrage nach Bestandsimmobilien weiter antreiben.
- Preisentwicklung: Städte und Metropolen dürften von leicht steigenden Angebotspreisen geprägt sein, sofern keine unvorhersehbaren Ereignisse eintreten.
Besonders im städtischen Raum ist mit einer stabilen bis positiven Entwicklung zu rechnen. Städte wie Berlin könnten nach der jüngsten Stabilisierung wieder in den Bereich wachsender Preise zurückkehren.
Fazit: Chancen für Investoren
Für Investoren bietet der Markt 2024 und 2025 zahlreiche Chancen, insbesondere in Städten mit dynamischer Nachfrage. Die Kombination aus leicht sinkenden Bauzinsen und stabilen Preisentwicklungen schafft ein günstiges Umfeld für Käufer. Wer frühzeitig handelt, könnte von weiteren Preisanstiegen profitieren – vor allem in Metropolen wie Hamburg, München und Köln, die weiterhin als sichere Häfen für Immobilieninvestitionen gelten.